Facebooks Börsencrash Zuckerberg gibt DSGVO die Mitschuld

Das Unternehmen rund um das soziale Netzwerk Facebook ist groß. So groß, wie kein anderes Unternehmen in den vergangenen Jahren sein konnte. Kein Konkurrenzunternehmen konnte wirtschaftlich das erbringen, was Mark Zuckerberg mit seinem Unternehmen schaffte. Am Mittwoch, den 25. Juli, gab es bei Facebook in der Börse eine dramatische Wendung.

Obwohl in den vergangenen Jahren viele gegnerische Plattformen auftauchten, konnte sich keine als so eine Geldmaschine entwickeln. Als verwundbar wird es bezeichnet. Jetzt passierte jedoch etwas, womit die Experten so schnell nicht rechneten. Der Aktienkurs rutschte um bis zu 24 Prozent ab und das binnen nur weniger Stunden. Die Finanzagentur Bloomberg bezeichnet den Börsencrash von 151 Milliarden Dollar als den größten Kursverlust der US-Börse, den es jemals gab.

Die Gründe für das historische Minus

Die möglichen Gründe seien, laut Zuckerberg, zum Beispiel sogenannte Gewinnmitnahmen, die entstanden, weil Investoren die Aktien verkauften, um Kasse zu machen. Außerdem gäbe es Neuigkeiten zum Zustand des Betriebes: Die Quartalsergebnisse wurden vom Besitzer, Finanzvorstand Dave Wehner sowie der Co-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg bekannt gegeben. Fest stand anschließend, dass die Zahlen für alle anderen Unternehmen sehr gut gewesen wären – für das Kalifornische sind sie es jedenfalls nicht, weil sie den astronomischen Erwartungen nicht gerecht werden.

Probleme beim blauen F

Dass es in dem Milliardenunternehmen einige Baustellen gibt, ist bekannt. Nun seien sie laut der Manager jedoch wesentlich größer als bisher vermutet. Einen enormen Wachstumswandel musste das Netzwerk in den letzten Monaten durchleben. Die Rate war im zweiten Quartal diesen Jahres so niedrig wie noch nie. Vermutung, dass Facebook durch Verbreitung von Fake News keine Attraktivität für die Nutzer mehr darstellt. Dieser Börsencrash begründe sich, laut Zuckerberg, unter anderem mit dem Werbemarkt. Durch die neuen Stories-Funktionen sind die Werbeeinnahmen wesentlich niedriger als im traditionellen Timeline-Format.

Datenschutzgrundverordnung lässt Unternehmen schrumpfen

Besonders in Europa sei die Zahl der regelmäßigen Nutzer deutlich zurückgegangen. Dies rechtfertigt der Milliardär mit der dortigen Einführung der neuen Datenschutzgrundverordnung im Mai. Facebook war dadurch gefordert, die Nutzerbedingungen zu ändern. Zudem hat die DSGVO für eine breite öffentliche Datenschutz-Debatte gesorgt. Als keinerlei Aussagen zu dem Verhältnis von Datenschutz und dem sozialen Netzwerk seitens der Chefs veröffentlicht wurden, gingen Investoren bereits davon aus, dass die DSGVO den Betrieb deutlich schlimmer belastet.

Blick in die nächsten Jahre

Das Unternehmen hat mehrere große Herausforderungen zu bewältigen. Es soll bis zu 60 Prozent mehr Geld ausgegeben werden. Dies wird in Datensicherheit, Marketing und weitere Inhalte investiert, um die „Geldmaschine“ an der Börse wieder nach oben zu holen. Aus der Unternehmensphilosophie „Beweg dich schnell und zerbrich Dinge“ wurde mittlerweile „Beweg dich schnell mit einer stabilen Infrastruktur“.