Wix ist eine der beliebtesten Plattformen zur schnellen Erstellung von Websites. Der Website-Baukasten bietet zahlreiche Funktionen, Design-Vorlagen, Tools und Apps, mit denen auch Laien eine professionelle Webpräsenz gestalten können. Doch so ansprechend die Oberfläche auch wirkt – bei genauerem Hinsehen offenbaren sich erhebliche Schwächen in Bezug auf Datenschutz, Privatsphäre und die Einhaltung der DSGVO.
Wix und die DSGVO – passt das zusammen?
Wix.com hat seinen Hauptsitz in Israel – einem Land mit anerkanntem Datenschutzniveau. Dennoch betreibt Wix seine Dienste global und greift auf eine Vielzahl internationaler Dienstleister zurück, darunter Amazon Web Services, Google Cloud und andere. Die Website von Wix speichert und verarbeitet Daten somit auch auf Servern außerhalb der EU, was die Einhaltung der DSGVO erheblich erschwert.
Die Herausforderung dabei: Betreiber einer Wix-Website haben keine Kontrolle darüber, wo und wie die personenbezogenen Daten ihrer Nutzer verarbeitet werden. Die Website die Daten automatisiert weiterleitet, kann unter Umständen gegen zentrale Vorgaben der DSGVO verstoßen.
Verwalten von Cookies – ein Problem?
Ein besonders sensibler Bereich ist die Verwendung von Cookies. Wix bietet zwar Möglichkeiten zur Integration von Cookie-Bannern, doch diese lassen sich nur begrenzt anpassen. Eine transparente Darstellung der Arten von Cookies, wie es die Datenschutz-Grundverordnung verlangt, ist oft nicht möglich. Auch das Einholen einer aktiven Zustimmung über ein echtes Consent Management ist bei Wix nicht durchgängig gewährleistet.
Viele Nutzer berichten zudem, dass das Setzen von Cookies oft schon vor dem Klick auf das Cookie Banner erfolgt – ein klarer Verstoß gegen die Datenschutzgesetzen wie der DSGVO. Wer hier keine externe Lösung einbindet, riskiert Abmahnungen oder sogar ein Bußgeld.
Datenschutz bei personenbezogenen Daten
Kritisch wird es vor allem dann, wenn über Formulare, Newsletter-Anmeldungen oder Kontaktfelder personenbezogene Daten erfasst werden. Denn laut DSGVO müssen Nutzer jederzeit darüber informiert werden, wie die Daten deiner Website-Besucher verarbeitet und gespeichert werden. Wer diese personenbezogenen Daten nicht transparent verwalten und deren Verarbeitung sicherstellen kann, handelt datenschutzrechtlich problematisch.
Das betrifft sowohl Name, E-Mail und Telefonnummer als auch IP-Adressen, Standortdaten und Informationen, die über eingebettete Drittanbieter-Apps gesammelt werden.
Datenschutzerklärung für Wix & rechtliche Unsicherheiten
Auch eine Datenschutzerklärung für Wix lässt sich nur eingeschränkt so formulieren, dass sie allen rechtlichen Anforderungen genügt. Denn viele Aspekte – wie genaue Speicherorte, Datenweitergaben an Dritte oder technische Schutzmaßnahmen – sind für den Betreiber einer Wix-Website nicht einsehbar. Das erschwert eine DSGVO-konforme Dokumentation erheblich.
Hinzu kommt: Die Anpassungsmöglichkeiten im Hilfe-Center von Wix sind oft limitiert und bieten wenig Spielraum für die spezifischen Anforderungen, die sich aus der DSGVO-Konformität ergeben. Auch rechtssichere Banner-Lösungen oder ein professionelles Consent Management gemäß der DSGVO fehlen im Standardumfang.
DSGVO-konformität sicherstellen – geht das mit Wix?
Um die DSGVO-konformität sicherzustellen, müsste die Plattform es ermöglichen, alle personenbezogenen Daten gemäß der Datenschutz-Grundverordnung zu verwalten, sämtliche Arten von Cookies transparent aufzulisten, ein konformes Cookie-Banner einzurichten, die Daten deiner Website-Besucher nur nach aktiver Zustimmung zu verarbeiten und eine anpassbare Datenschutzrichtlinie bereitzustellen. All das ist bei Wix nur sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich.
Auch wenn Wix bietet viele bequeme Funktionen für Design und Inhalt – im Bereich Datenschutz, speziell bei der Einhaltung der DSGVO, bleibt die Plattform weit hinter den Anforderungen zurück.
Fazit: Für DSGVO-konforme Websites nicht geeignet
Zusammengefasst lässt sich sagen: Eine Website, die dsgvo-konform ist, lässt sich mit Wix nur sehr schwer oder gar nicht umsetzen. Die Einhaltung der DSGVO, insbesondere bei der Nutzung von Cookies und der Verarbeitung personenbezogener Daten, ist ohne externe Erweiterungen und zusätzliche rechtliche Maßnahmen kaum realisierbar.
Wer also auf Nummer sicher gehen will – nicht nur um ein mögliches Bußgeld zu vermeiden, sondern auch um die Privatsphäre und Rechte der Website-Besuchern zu respektieren – sollte Alternativen in Betracht ziehen, bei denen die Einhaltung der DSGVO von Beginn an technisch unterstützt wird.
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