DSGVO – Auswertung 2020 – Positive & Negative Aspekte nach zwei Jahren

Umfrage zur DSGVO – Viele Unternehmen sind wenig begeistert von der Datenschutzgrundverordnung. Eine Umfrage der ZEW zur deutschen Informationswirtschaft

Die Auswertung bezieht sich auf deutsche Unternehmen der Informationswirtschaft, und deren Unzufriedenheit der im Mai 2018 inkraft getretenen EU-Datenschutzgrundverordnung.

 

Jedes zweite Unternehmen sieht mehr negatives an den neuen Regeln zum Schutz sensibler Daten.

 

Etwa 5% der Unternehmen sehen mehr positive Aspekte in den Regeln. Oft wurde angemerkt, dass die DSGVO alles komplizierter hat werden lassen und man viel Zeit und Arbeit investieren muss, um alles umzusetzen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von 600 Unternehmen im März 2020 durch das ZEW Mannheim.

Die Informations- und Kommunikationstechnologien IKT als Teilbranchen der Informationswirtschaft bewerteten die Datenschutzgrundverordnung noch am besten. Bei den IKT-Hardwareherstellern zu 62% und bei den IKT-Dienstleistern zu 58% waren positive und negative Auswirkungen ausgeglichen oder die positiven Seiten überwogen sogar. Nur 50% der wissensintensiven Dienstleistern und bei der Hälfte der Mediendienstleistern sahen das Ergebnis genauso gut.

Dass die neuen Datenschutzregeln die Abläufe im Geschäft komplizierter gemacht haben, war die Ansicht von 60% der Unternehmen. Der ZEW-Experte Dr. Daniel Erdsiek, ein Experte der ZEW für digitale Ökonomie sagt das zu, dass die Neuregelung Veränderungen in die Art der Informationspflichten und die Rechte der Betroffenen verursacht hätten. Es mussten neue Konzepte umgesetzt werden, dazu gehört Privacy-by-Design. Ebenfalls ein neues Konzept ist Privacy-by-Default. Diese Neuerungen haben in gut zwei Dritteln der befragten Unternehmen einen vermehrten Arbeitsaufwand geführt.

Etwa die Hälfte der Unternehmen gaben an, dass Mitarbeiterschulungen zusätzliche Kosten verursacht hätten und dass sie zur Bewältigung der Umstellungen externe Hilfe holen mussten.

 

In der Informationswirtschaft sahen 17% der Unternehmen und in der IKT-Branche acht Prozent der Unternehmen eine Gefahr für die Geschäftsentwicklung. 24% gaben an, dass sie es als negativ ansehen, dass Innovationen verlangsamt werden. 13% empfinden es schwerer bis unmöglich unter den neuen Regeln am Einsatz neuer Technologien zu arbeiten. In diesem Bereich fällt die Entwicklung von Produkten, wie der künstlichen Intelligenz.

Diese Befragung wurde bereits um Dezember 2017 durchgeführt, kurz bevor die Regeln in Kraft traten. In einer Übersicht kann ersehen werden, dass alle schlechten Konsequenzen der neuen Regeln zum Datenschutz in größerer Anzahl eingetreten sind, als sie erwartet wurden.

36% der an der aktuellen Umfrage beteiligten Unternehmen gaben an, von den neuen Datenschutzgesetzen profitiert zu haben. Sie haben alles nochmals genau angesehen und Prozesse optimiert. 29% der Unternehmen haben im Rahmen der Verordnung ihre Verarbeitung standardisiert. Jedes fünfte Unternehmen verbindet mit der Verordnung zum Datenschutz eine höhere Rechtssicherheit. Im Vergleich zur letzten Umfragen, sind es 10% weniger, als ursprünglich gedacht.

Obwohl diese neuen Regeln weitreichend sind und dafür sorgen, dass das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Schutzes der sensiblen Daten größer wird, erwarten nur 12% der Unternehmen einen Vertrauenszuwachs auf Seiten der Kunden. In anderen positiven Punkten sehen die Erwartungen noch schlechter aus.

 

Nur fünf Prozent der Unternehmen glauben, dass ihnen die neuen Regeln zum Datenschutz einen Wettbewerbsvorteil mit internationalen Unternehmen gibt. Nur 3% der befragten Unternehmen sahen die Entwicklung ihres eigenen Unternehmens positiv durch die neuen Datenschutzrichtlinien beeinflusst.

 

 

DSGVO für Unternehmen. Immer noch 40 Prozent Nicht DSGVO-Konform

https://datenschutzbeauftragter-dsgvo.com/dsgvo-fuer-unternehmen-immer-noch-40-prozent-nicht-dsgvo-konform/